OUTGOING REISE ECUADOR

27. November, 2023 | 18:59

Im September 2023 fand der zweite Teil der Anbahnungsreisen statt: die Outgoingreise. Sieben Vertreter*innen des Gymnasium Limmer reisten nach Ecuador und verbrachten eine Woche in Gastfamilien unserer Partnerschule Colegio Sarayaku im Regenwald. Neben dem Kennenlernen der Schule und den Klassen (8. bis 13. Jahrgang) sowie einer sehr netten Begrüßung mit lustigen Spielen, Essen, Getränken und pflanzlicher Medizin zum Kennenlernen, standen viele Unternehmungen auf dem Programm.
Die deutsche Gruppe besuchte beispielsweise eine naheliegende Grundschule, den Dorfplatz, das Medizinzentrum und die Wasserversorgungsanlage. Außerdem fuhren wir zu dem Gebiet im Regenwald, auf dem die Schüler*innen Forschungsarbeit betreiben und ein Labor gebaut wird. Bei der Sitzung der Dirigenten des Dorfes waren wir auch eingeladen und wurden offiziell empfangen und begrüßt. Zudem fand eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt mit tollem Blick über den Regenwald statt und sogar ein Kanuausflug zum Baden in einem Fluss mit kristallklarem Wasser.
Im Anschluss nahm die deutsche Gruppe an einer Minga teil: Die Minga ist eine besondere Tradition, die Gemeinschaftsarbeit für die Gemeinde am Morgen und eine anschließende Feier mit Trommel und Tanz am Abend beinhaltet.
Hier ein paar Eindrücke der Reisegruppe zu der Zeit in Sarayaku:

„Es war für mich eine sehr besondere Reise. Schön war vor allem der Kontakt mit den Menschen vor Ort und die Unterbringung in Gastfamilien. Auf diese Weise haben wir einen intensiven Einblick in die Lebenswelt der Menschen in Sarayaku bekommen, die sich in vielen Punkten von der unseren unterscheidet.“

„Die Nächte waren herausfordernd…es war wahnsinnig laut! Ich habe vorher noch nie die ganze Nacht über so viele Tiere gehört.“

„Jeden Morgen haben wir darauf gewartet zu erzählen und zu hören, was man in der Nacht so erlebt hatte.“

„Ab und zu muss ich noch an den Sternenhimmel über Sarayaku denken, die Milchstraße sah wahnsinnig toll aus.“

„Das Essen war sehr lecker, gesund und unglaublich frisch (es gab keinen Kühlschrank!).“

„Die Reisen mit dem Kanu habe ich sehr genossen, ich befand mich dabei im Meditationsmodus.“

„Wenn ich eine Sache in Ecuador wirklich gelernt habe, ist es, dass ein bisschen Entspannung wahre Wunder wirkt. Die Menschen vor Ort waren ausgeglichen und immer lustig drauf. Das kann auch gut an der unglaublich beeindruckenden Natur ringsherum gelegen haben.“

„Mich hat sehr beeindruckt, wie die Menschen in Sarayaku Wert auf ein „Leben in Freiheit“ gelegt haben, im Einklang mit der Natur und fern von materiellen Bindungen. Genau das war für uns eine Herausforderung.“

„Wenn mich jemand nach meinem Aufenthalt in Sarayaku fragt, antworte ich jedes Mal damit, dass es unbeschreiblich war. Und das war es auch: noch nie in meinem Leben war ich so vielen unglaublich faszinierenden Eindrücken ausgesetzt und so vielen offenen Menschen begegnet. Es war nicht nur eine Reise zu unserer Partnerschule, sondern viel mehr eine Möglichkeit, mehr zu sehen, als die Augen eigentlich ermöglichen.“

„In Sarayacu habe ich meinen Horizont erweitern können, denn ich hatte die Möglichkeit, mit sehr vielen herzensoffenen Menschen ins Gespräch zu kommen. Ich habe gelernt, wie die Nutzung von Rohstoffen rücksichtsvoller geschehen kann. Und wie vielfältig Kultur doch sein kann. Außerdem die Natur in ihrem Ursprung erlebt sowie eine vielfältige Tierwelt gesehen, welche mich bis heute noch beeindruckt.“

„Die Reise zu unserer ecuadorianischen Partnerschule nach Sarayaku in Ecuador war eine schöne und einzigartige Erfahrung für mich, an die ich noch lange zurückdenken werde. Das friedvolle und ruhige Leben der indigenen Menschen kennenzulernen, die viel stärker im Einklang mit der Natur leben, als wir es tun, hat mich beeindruckt und auch sehr nachdenklich gestimmt. Auch wenn insbesondere die ersten Nächte durch die lauten Tiergeräusche und -besuche für mich herausfordernd waren und ich aufgrund meiner mangelnden Spanischkenntnisse nur mühsam mit den Menschen kommunizieren konnte, bin ich dankbar, dass ich diese Anbahnungsreise nach Ecuador begleiten konnte. Die beeindruckende Artenvielfalt des Regenwaldes, die Gastfreundschaft der Familien, der Fluss Bobonaza auf dem wir täglich mit den Wasserkanus gefahren wurden, das leckere und gesunde Essen, das mit so viel Liebe für uns zubereitet wurde, werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.“

Wir bedanken uns bei unserer Partnerschule in Sarayaku für die herzliche Aufnahme und die großartige Zeit im Regenwald und freuen uns sehr auf die weitere Kooperation und auf zukünftige gemeinsame Projekte!

Gefördert und unterstützt werden die Schulpartnerschaft und die Anbahnungsreisen von:

Incoming Woche Ecuador: Mobilitätstag

17. November, 2023 | 10:16

Am 26.05.2023, dem Mobilitätstag, waren wir vier Schüler*innen Cem, Marieke, Svea und Pauline und Frau Diez vom Gymnasium Limmer mit den Gästen aus Sarayaku Drachenboot fahren. Bei schönem und warmem Wetter sind wir morgens an der Leine entlang zum Kanu-Klub Limmer gelaufen und wurden dort freundlich empfangen. Bevor es los ging, mussten wir alle zusammen das große Drachenboot, welches Platz für 10 Personen hatte, auf das Wasser bringen. Wir saßen jeweils mit einem Ecuadorianer/ einer Ecuadorianerin zusammen in einer Zweierreihe und als alle drinnen saßen, bekamen wir noch eine ausführliche Einweisung. Dann ging es auch schon los. Drachenboot ist ähnlich wie Kanu fahren und da die Ecuadorianer*innen damit schon Erfahrung hatten, sind wir im Team schnell in einen gleichmäßigen Rhythmus gekommen. Wir sind auf dem Leineabstiegskanal und auf dem folgenden Stichkanal Limmer gefahren, währenddessen haben wir uns viel auf Spanisch unterhalten, was sehr interessant war. Um das Drachenboot fahren spannender zu machen, haben wir verschiedene Aufgaben bekommen. Als Beispiel sollten die in der ersten Reihe allein mit 10 Paddelschlägen beginnen, dann haben alle zusammen 20 gemacht. Folgend war die zweite Reihe dran und immer so weiter bis alle durch waren. Wir haben aber auch verschiedene Tempos ausprobiert und sind für eine längere Zeit sehr schnell gepaddelt, was im Nachhinein ziemlich anstrengend war. Als wir wieder trocken am Kanu-Klub Limmer ankamen und ein bisschen wackelig ausgestiegen sind, haben wir uns alle gegenseitig gratuliert, in dem wir uns abgeklatscht haben. Später haben wir das Boot zurückgebracht und uns schon auf den Rückweg gemacht. Insgesamt war es eine sehr interessante und lustige Erfahrung, da man so die Teamfähigkeit gestärkt hat und viel Spaß dabei hatte.

Pauline Haas 10E

Nach dem Kanufahren haben wir (die Arbeitsgruppe Ecuador) uns nachmittags noch am Maschsee getroffen, um Teambike zu fahren. Ein Teambike ist ein rechteckiges Konstrukt mit 4 Rädern und Dach, das an den Seiten insgesamt 10 Radfahrplätze hat. Innen sind der Steuerplatz und die Getränkeausgabe, die bei uns mit dem Fahrer und Frau Bernecker besetzt wurden.
Oft werden diese Teambikes bei Junggesellenabschieden oder Vatertagen eingesetzt und haben deshalb eine sehr kulturell deutsche Konnotation. Deshalb und weil die Menschen aus Ecuador gerne Fahrrad fahren wollten, haben wir das gemacht.
Sie haben uns erzählt, dass es in Sarayacu keine asphaltierten Straßen gibt und sie deshalb Fahrräder nur aus der umliegenden Stadt kennen.
Unsere Tour ging einmal um den ganzen Maschsee herum und dauerte circa 2 Stunden mit einer Pause. Am Anfang mussten wir uns alle erstmal an das Gefühl gewöhnen, aber mit der Zeit lief es immer besser. Unsere Gäste fanden den Maschsee sehr schön und wir alle haben die Natur sehr genossen.

Als Abschluss waren wir noch in einem Biergarten, was ein sehr harmonisches letztes Gruppenerlebnis vor der Abreise war.

Marieke Kandulla 11B

Incoming Woche Ecuador: Besuch im Energie-LAB

17. November, 2023 | 10:13

Die ecuadorianischen Gäste, wie auch die Schüler*innen und Lehrer*innen des Gymnasium Limmer hatten die Möglichkeit einen Projekttag zu planen, bei welchen wir im Energie-Lab der Leonore-Goldschmidt-Schule die Möglichkeit hatten, selbst Solarlampen zu bauen. Wir wurden unter der Aufsicht von Birgit und Jochen (zwei Lehrkräfte) in einen Raum gebracht, in welchem uns ein kleines Buffet erwartete. Bevor wir die Lampen bauten, haben wir uns die Energie Gewinnung am Beispiel eines Fahrrads angeschaut. Wir hatten die Aufgabe gehabt, Wasser zu erhitzen, um uns bzw. einer Person einen Tee zu machen. Wie sich schnell herausstellte, war diese Aufgabe sehr schwierig. In dem Moment war uns klar wie viel Körperkraft wir nutzen mussten, um eine Energiemenge zu erreichen wie die eines Wasserkochers.

Die Materialien des Baus der Solarlampen waren Gurkenglas, Solarplatte, Batterie, Motherboard, LEDs, wie weitere Kompartimente bspw. Widerstände. Als wir nun bereit waren die Solarlampen zu bauen, wurde uns die Nutzung des Lötkolbens erklärt, da einige von uns diesen nicht kannten. Zuerst mussten wir 3 Löcher in den Deckel des Gurkenglases bohren, da diese die Solarplatte (außerhalb) mit dem Rest (innerhalb) durch kleine Kabel verbinden konnte. Danach haben wir LEDs und Widerstände eingebaut und mit Lötzinn befestigt. Der Mechanismus, den wir erbaut haben, hatte 3 Möglichkeiten, welche das Licht stärker oder schwächer eingestellt haben. Um die Lampe auch Regenwald tauglich zu machen, verklebten wir viele Bereiche sowohl am Deckel als auch im Innenraum zum Befestigen und auch zum Schutz mit einer Heißklebepistole. Nachdem wir den Teil des Bauens beendeten, hatten wir schließlich die Möglichkeit mit Stiften unsere Lampen farblich oder musterreich zu gestalten. Um eine Erinnerung zu haben, entschieden sich die meisten für Unterschriften der am Projekt beteiligten Menschen vor Ort.

Es war ein Projekt, das den Ecuadorianer*innen viel nützte, da sie die Sonne als Energiequelle nutzen können, um in der Nacht eine Lichtquelle zu haben. Auch für uns war das Bauen der Solarlampen hilfreich, da wir lernten, wie man mit einfachen Mitteln eigene Solarlampen herstellen kann und so auf weniger Strom aus der Steckdose zurückgreifen muss.

Cem Yıldız (11C)

Incoming Woche Ecuador: Besuch im Neuen Rathaus

17. November, 2023 | 10:09

Am Dienstag, den 23.05.2023 wurden unsere Gäste aus Ecuador und wir ganz herzlich von dem Nachhaltigkeitsbüro des Neuen Rathauses empfangen. Wir durften kurz die prachtvolle Eingangshalle bestaunen und dann ging es auch schon los! Udo Büsing empfing uns mit einer Vorstellung der Arbeit des Nachhaltigkeitsbüros. Unsere Gäste aus Sarayaku haben über den Stand ihres Kampfes gegen die Ölindustrie berichtet und was sie alles bis jetzt erreicht haben. Es wurde sich viel über den jetzigen Stand des Dorfes ausgetauscht, was für uns ebenso interessant war.

Anschließend ging es hoch mit dem Fahrstuhl, welcher der einzige auf der ganzen Welt ist, welcher schräg fährt. Wir durften ganz bis nach oben auf die Kuppel, was sehr spannend für unsere ecuadorianischen Gäste war, aber auch ebenso einschüchternd. Man konnte über ganz Hannover blicken, da das Rathaus fast 100 Meter hoch ist!

Danach haben wir eine Führung der unten ausgestellten Modelle bekommen. Unsere Gäste waren sehr neugierig und interessiert an dem Modell aus dem zweiten Weltkrieg und erstaunt, wie schnell Hannover es geschafft hatte, alles wieder aufzubauen. Insgesamt war der ganze Tag ein voller Erfolg!

Wir danken dem Nachhaltigkeitsbüro für diese freundliche und offene Begrüßung!

Svea Jansen (11B)

Incoming Woche Ecuador: Begrüßung und Kennenlernspiele

17. November, 2023 | 7:53

Am Montag waren unsere Gäste aus Ecuador das erste Mal in unserer Schule.

Nach einer kleinen Tour durch die Schule kam auch schon die offizielle Begrüßung. Es waren der 10. und 11. Jahrgang anwesend sowie die AG Ecuador und Schulsprecher*innen. Dafür haben die Menschen aus Ecuador extra ihre traditionelle Kleidung angezogen und ihre Gesichter bemalt. Es sah wunderschön aus. Frau Hedderich und Frau Diez haben nun die Gäste offiziell willkommen geheißen, dabei hat Frau Diez die ganze Zeit auf Spanisch übersetzt. Frau Hedderich hat auf Deutsch über den Einfluss der Kooperation auf unsere Schule gesprochen und sich erfolgreich an ein paar spanischen Sätzen versucht. Im Anschluss hat Frau Diez über das Zustandekommen geredet. Dann haben unsere Schulsprecher*innen Anastasiia und Cem Reden gehalten, wo sie auch Bezug auf ihre eigenen internationalen Erfahrungen und im Falle von Cem auf seine Rolle in der AG Ecuador und als Gastschüler genommen haben. Svea und Marieke haben an diesen Punkt angeknüpft, die Gäste begrüßt und die Kooperation aus Schüler*innensicht dargestellt.
Als nächsten Punkt hat der Spanischkurs aus dem 11. Jahrgang sich mit Namen und Wort passend zum Anfangsbuchstaben vorgestellt, um etwas Hintergrundinformation zu geben.
Zum Schluss haben die Gäste noch sehr bewegt über die Wichtigkeit der Kooperation für sie, ihre Lage und die Dankbarkeit uns gegenüber geredet.

Nach einem leckeren Mittagessen in der Mensa hat die AG Ecuador Kennenlernspiele gemacht. Diese wurden von Marieke angeleitet und bestanden aus folgenden Spielen: Zuerst eine Vorstellung von sich selbst mit einer Bewegung, die zu sich selbst passt. Dabei haben viele ihre Hobbys, z.B. tanzen, dargestellt oder eine Pose, die sie oft einnehmen. Danach haben wir Shi-Ha-Zu gespielt, ein Gruppenspiel, bei dem es um Aktion und Reaktion geht. Anschließend haben wir uns zu Fragen unterhalten und die Antworten der anderen Person auf Luftballons notiert. So hatte jede*r am Ende einen Luftballon mit ihren/seinen Antworten, die wir ganz am Ende vorgelesen haben. Als zweites haben wir “Ich fahre Zug” oder “Voy en tren” gespielt, ein sehr dynamisches Spiel, das uns alle zum Lachen gebracht hat. Als letztes Spiel hatten wir Zungenmörder, was ein Detektivspiel ist. Die Spiele haben uns allen sehr viel Spaß gemacht und viel über uns gegenseitig in Erfahrungen gebracht.

Insgesamt ein sehr schöner erster „Schultag“.

Marieke Kandulla (11B)

Sommerliches Kultur:Forum

21. August, 2023 | 19:37
Das sommerliche Kultur:Forum zum Abschluss des Schuljahres 2022/23 war auch dieses Mal ein bunt gemischter Abend, bei dem die Schulgemeinschaft viele tolle Beiträge bestaunen durfte. Neben dem Bühnenprogramm mit Trickfilmen der Klasse 9D, verschiedenen Flügel- und Klavier-Soli, einem Beitrag der English Thearte Group und Auftritten der Keyboardklasse 5 und 6, sowie der Band, waren die Ausstellungen und Verkaufsstände (z.B. von der AG Ecuador) ein Highlight.
 
Ein großer Dank an alle Beteiligte und Organisierende. Es war wieder wunderbar. Unten finden sich einige Impressionen zum Mitfreuen.
 
Nele Schmidt, 20.08.23
 

Interkultureller Abend Ecuador

6. Juli, 2023 | 11:42

Im Rahmen des Besuchs unserer Partnerschule Colegio Sarayaku aus der Ortschaft Sarayaku in Ecuador und als Vorbereitung auf den Projekttag „Lebendiger Regenwald“ mit vielfältigen Workshops fand am Vortag ein Interkultureller Abend statt. Ziel war ein ungezwungener Rahmen zum Austausch mit den ecuadorianischen Gästen über den bevorstehenden Tag, über ihre Erfahrungen in Deutschland sowie allgemein die bestehende Schulpartnerschaft und Vielfalt der Kulturen zu feiern.

Besonders gefreut haben wir uns über den Auftritt der lateinamerikanischen Band „Llacta mía“ (in Kichwa „meine Heimat“) die durch ihre Musik dem Abend eine besondere Stimmung verlieh. Nach dem musikalischen Teil und einer kurzen Begrüßungsansprache von Olga Diez (Leiterin der Arbeitsgruppe „Schulpartnerschaft Ecuador“) wurde das Buffet eröffnet und die Teilnehmenden saßen noch lange zusammen.

Nora Tur Reich für die Arbeitsgruppe Ecuador


Gefördert und unterstützt werden die Schulpartnerschaft, der Interkulturelle Abend und der Projekttag von

Besuch aus dem Regenwald im Gymnasium Limmer

6. Juli, 2023 | 11:31

Erwartete Ankunft

Am 21.05.23 (Samstag) war es dann endlich soweit: die erste Begegnung zwischen dem Gymnasium Limmer und dem Colegio Sarayaku. Ich weiß noch ganz genau, wie wir aufgeregt am Flughafen hin und her gehüpft sind. Gleich müssen sie heraus kommen, gleich! Und dann ging alles ganz schnell. Innerhalb von fünf Minuten war die gesamte Ankunftshalle voll mit unseren Willkommensgrüßen und es wurden alle ganz lange umarmt. Wir konnten es alle kaum glauben, dass wir uns nun endlich nach all den Jahren in echt kennenlernen durften. Ich hatte das Glück Karen Melissa Manya Cisneros bei mir aufnehmen zu dürfen.

Erster kultureller Schock

Danach ging es dann ganz schnell nach Hause und plötzlich wurde ich mit etwas konfrontiert, worüber ich mir sonst keine Gedanken mache: Wie funktioniert eigentlich eine Toilettenspülung? Nach einer ausführlichen Beschreibung, wie alles bei uns funktioniert, war mir bewusst, dass das alles für sie neu sein musste und es ihr sicher Angst machen würde. Aber ganz im Gegenteil – sie hat den Mut aufgebracht mit insgesamt fünf Leuten (darunter drei Schüler und zwei Lehrer) den langen Weg nach Deutschland zu machen und hat sich unglaublich gefreut auf alles, was auf sie zu kam.

Interkultureller Austausch

Sie hatte viele kulturelle Gastgeschenke für meine Familie und mich mit, welche sich alle als handgemacht und äußerst detailliert herausstellten. Schon am Sonntag zeigte sie mir ihre Gesichtsbemalung und bot an mich auch zu bemalen. Dies ließ ich mir nicht zwei mal sagen. Mit einer Nadel von einem ecuadorianischen Nadelbaum und Wituk (deren Gesichtsbemalung, hergestellt aus einer Frucht) wurde ich innerhalb von einer halben Stunde Zeuge von der Kunst der Gesichtsbemalung. Mit feinen, konzentrierten Zügen schaffte sie es auf meinem Gesicht ein Kunstwerk zu kreieren, welches für ca. eine Woche gehalten hat. Die Woche verlief leider viel zu schnell. Gemeinsam zeigten wir unseren Gästen unser Schulleben und unseren, für sie stressigen, Tagesablauf. „Ihr Deutschen seid immer so hektisch und gestresst, als ob es kein Morgen geben würde.“, sagte Karen zu mir, nachdem wir zum dritten Mal zu einem anderen Bus laufen mussten.

Gemeinsame Erlebnisse

Die Woche war voll mit Erinnerungen, die für immer bleiben werden: die Begrüßungsveranstaltung in der Aula und die lustigen Kennenlernspiele, ein Besuch im Nachhaltigkeitsbüro im Neuen Rathaus, der Bau einer Solarlampe beim Energie-Lab, der Mobilitätstag: Drachenboot fahren und eine Rundfahrt um den Maschsee mit einem Team-Bike, der Projekttag „Lebendiger Regenwald“ mit dem 8. Jahrgang, der kultureller Abend mit Musik im Garten, das Kennenlernen des Spanischunterrichts, der Bau und das Anmalen eines Vogelhäuschens und natürlich gemeinsames Kochen. Unsere Gäste waren immer motiviert und mit unglaublich viel Spaß an allen Aktivitäten mit dabei.

Abschied nehmen (vorübergehend)

Am 28.05.2023 mussten wir uns leider wieder voneinander verabschieden. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir uns alle unglaublich freuen, uns bald im September wieder sehen zu dürfen und einen Einblick in die Kultur des Dorfes Sarayaku zu bekommen. Das, was wir bis jetzt kennenlernen durften, war unglaublich. Die Erfahrung würde ich für kein Geld auf der Welt abgeben wollen. Es ist richtig schön zu sehen, wie sehr sie die Natur wertschätzen und jedes einzelne Lebewesen oder Ökosystem wichtig für die Natur ist. Ausnahmen gibt es nicht!

– Svea Jansen, 11B

Gefördert und unterstützt werden die Schulpartnerschaft, der Interkulturelle Abend und der Projekttag von

Projekttag Kawsak Sacha – Der lebendige Regenwald

29. Juni, 2023 | 12:55

Unsere Schule hat aufgrund des Besuches Schüler*innen und Lehrer*innen unserer Partnerschule Colegio Sarayaku des indigenen Dorfes Sarayaku in Ecuador, am Donnerstag den 25. Mai, einen Projekttag zum Thema „Lebendiger Regenwald“ veranstaltet. Unsere Gäste, eine fünfköpfige Gruppe aus dem im ecuadorianischen Urwald gelegenen Dorf, dessen Bewohner sich seit mehreren Jahren friedlich gegen Erdölförderung auf ihrem Territorium zur Wehr setzen, waren bereits am 20. Mai in Hannover eingetroffen. Es war ihr zweiter Besuch bei uns, seitdem das bekannteste Gesicht des Dorfes, die inzwischen international bekannte Umweltaktivistin Patricia Gualinga 2018 im Rahmen des Projekttages „Welt im Zenit“ unsere Schule besuchte und dabei die Idee der Schulpartnerschaft begründete. (Mehr Infos zur Schulpartnerschaft findet ihr unter https://www.gymnasium-limmer.de/schulleben/schulpartnerschaft-ecuador/ )

 Der Projekttag, welcher für die achten Klassen stattfand, wurde nach dem Konzept, das die indigene Bevölkerung für ein „gutes Leben“ (spanisch: „buen vivir“) benutzt, benannt: „Kawsak Sacha“, was aus der Sprache der Kichwa (die indigene Bevölkerung, der das Dorf angehört) stammt und so viel wie „Lebendiger Wald“ heißt.

Dementsprechend ging es in den ersten vier Schulstunden bei den verschiedenen Workshops, welche im Vorfeld digital von den Schüler*innen angewählt werden konnten, um Themen wie Wildlebensmittel, Ölpalmenanbau und Kakaobohnen, aber auch um Themen, die nicht direkt mit dem Amazonasregenwald in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Wasser als Menschenrecht oder Nachhaltigkeit.

Bei vielen dieser Workshops, die größtenteils von schulexternen Partnern (z.B. „Greenpeace“, „JANUN“, „Peace Brigade International“ oder den „niedersächsischen Landesforsten“) veranstaltet wurden, konnten wir schon einen kurzen Kontakt mit unseren Gästen erleben, die von Raum zu Raum gingen und (natürlich begleitet von geeigneten Spanisch-Dolmetscher*innen) und in verschiedene Workshops „herein schnupperten“.

„Ich finde es unglaublich wichtig, was ihr hier macht!“, sagte einer der Gäste, als er den Greenpeace-Workshop besuchte. „Nur durch so etwas können wir Beachtung finden – nur so kann unser Dorf weiter existieren!“

 Nach den Workshops haben wir uns wieder in Klassengemeinschaft den Film zum „Kawsak Sacha“ – lebendiger Regenwald- angeschaut. Anschließend kam der wohl anstrengendste Teil für die Schüler*innen des Colegio Sarayaku: Sie teilten sich in mehrere Grüppchen auf und besuchten die Klassen des achten Jahrgangs zu ausgiebigen Fragerunden, bei welchen von Fragen wie „Wie findet ihr das Wetter?“ (Antwort: „Es ist sehr verwirrend, wie verschieden das Wetter hier ist. Vor ein paar Tagen war es noch wärmer als bei uns und jetzt sind es gerade mal 15° mit Nieselregen. Bei uns ist das Wetter eigentlich immer gleich, weil wir am Äquator leben: 23° und feuchte Luft.) über „Was esst ihr am häufigsten?“ (Antwort: „Häufig Fisch – wir leben ja an einem großen Fluss“) bis hin zu „Wie gefällt es euch hier bei uns?“ (Antwort: „Sehr gut – wir wurden sehr freundlich empfangen und eure Stadt ist sehr viel grüner als wir uns sie vorgestellt hatten!“) alles vertreten war.

Auch die handgefertigten und kunstvoll bemalten Tongefäße und Schmuckstücke, die unsere Gäste als Mitbringsel im Gepäck hatten, wanderten von Hand zu Hand und wurden beeindruckt bestaunt, bevor die Schüler*innen des Colegio Sarayaku sie wieder mitnahmen, um sie in zwei Vitrinen in der Pausenhalle auszustellen (wo sie sich übrigens immer noch befinden).

Es ist geplant, das Handwerk aus Sarayaku beim Kulturforum am 04.07.2023 in der Pausenhalle für die Schulgemeinschaft zum Kauf zur Verfügung zu stellen.

Noch bis zum 28. Mai blieben unsere Gäste in Hannover, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machten. Zurückgelassen haben sie aber natürlich nicht nur ein paar Tonschälchen und Perlen, sondern auch den großen Eindruck dieses hautnahen Erlebnisses und die Vorfreude auf den Gegenaustausch im September, bei dem eine siebenköpfige Gruppe des Gymnasiums Limmer das ecuadorianische Dorf besuchen wird.

  • Marten Reinecke (8A), 29.06.23

Gefördert und unterstützt wird die Schulaustausche sowie der Projekttag von unseren Förderern und Unterstützern