

Im Rahmen des Besuchs unserer Partnerschule Colegio Sarayaku aus der Ortschaft Sarayaku in Ecuador und als Vorbereitung auf den Projekttag „Lebendiger Regenwald“ mit vielfältigen Workshops fand am Vortag ein Interkultureller Abend statt. Ziel war ein ungezwungener Rahmen zum Austausch mit den ecuadorianischen Gästen über den bevorstehenden Tag, über ihre Erfahrungen in Deutschland sowie allgemein die bestehende Schulpartnerschaft und Vielfalt der Kulturen zu feiern.
Besonders gefreut haben wir uns über den Auftritt der lateinamerikanischen Band „Llacta mía“ (in Kichwa „meine Heimat“) die durch ihre Musik dem Abend eine besondere Stimmung verlieh. Nach dem musikalischen Teil und einer kurzen Begrüßungsansprache von Olga Diez (Leiterin der Arbeitsgruppe „Schulpartnerschaft Ecuador“) wurde das Buffet eröffnet und die Teilnehmenden saßen noch lange zusammen.
Nora Tur Reich für die Arbeitsgruppe Ecuador
Gefördert und unterstützt werden die Schulpartnerschaft, der Interkulturelle Abend und der Projekttag von
Erwartete Ankunft
Am 21.05.23 (Samstag) war es dann endlich soweit: die erste Begegnung zwischen dem Gymnasium Limmer und dem Colegio Sarayaku. Ich weiß noch ganz genau, wie wir aufgeregt am Flughafen hin und her gehüpft sind. Gleich müssen sie heraus kommen, gleich! Und dann ging alles ganz schnell. Innerhalb von fünf Minuten war die gesamte Ankunftshalle voll mit unseren Willkommensgrüßen und es wurden alle ganz lange umarmt. Wir konnten es alle kaum glauben, dass wir uns nun endlich nach all den Jahren in echt kennenlernen durften. Ich hatte das Glück Karen Melissa Manya Cisneros bei mir aufnehmen zu dürfen.
Erster kultureller Schock
Danach ging es dann ganz schnell nach Hause und plötzlich wurde ich mit etwas konfrontiert, worüber ich mir sonst keine Gedanken mache: Wie funktioniert eigentlich eine Toilettenspülung? Nach einer ausführlichen Beschreibung, wie alles bei uns funktioniert, war mir bewusst, dass das alles für sie neu sein musste und es ihr sicher Angst machen würde. Aber ganz im Gegenteil – sie hat den Mut aufgebracht mit insgesamt fünf Leuten (darunter drei Schüler und zwei Lehrer) den langen Weg nach Deutschland zu machen und hat sich unglaublich gefreut auf alles, was auf sie zu kam.
Interkultureller Austausch
Sie hatte viele kulturelle Gastgeschenke für meine Familie und mich mit, welche sich alle als handgemacht und äußerst detailliert herausstellten. Schon am Sonntag zeigte sie mir ihre Gesichtsbemalung und bot an mich auch zu bemalen. Dies ließ ich mir nicht zwei mal sagen. Mit einer Nadel von einem ecuadorianischen Nadelbaum und Wituk (deren Gesichtsbemalung, hergestellt aus einer Frucht) wurde ich innerhalb von einer halben Stunde Zeuge von der Kunst der Gesichtsbemalung. Mit feinen, konzentrierten Zügen schaffte sie es auf meinem Gesicht ein Kunstwerk zu kreieren, welches für ca. eine Woche gehalten hat. Die Woche verlief leider viel zu schnell. Gemeinsam zeigten wir unseren Gästen unser Schulleben und unseren, für sie stressigen, Tagesablauf. „Ihr Deutschen seid immer so hektisch und gestresst, als ob es kein Morgen geben würde.“, sagte Karen zu mir, nachdem wir zum dritten Mal zu einem anderen Bus laufen mussten.
Gemeinsame Erlebnisse
Die Woche war voll mit Erinnerungen, die für immer bleiben werden: die Begrüßungsveranstaltung in der Aula und die lustigen Kennenlernspiele, ein Besuch im Nachhaltigkeitsbüro im Neuen Rathaus, der Bau einer Solarlampe beim Energie-Lab, der Mobilitätstag: Drachenboot fahren und eine Rundfahrt um den Maschsee mit einem Team-Bike, der Projekttag „Lebendiger Regenwald“ mit dem 8. Jahrgang, der kultureller Abend mit Musik im Garten, das Kennenlernen des Spanischunterrichts, der Bau und das Anmalen eines Vogelhäuschens und natürlich gemeinsames Kochen. Unsere Gäste waren immer motiviert und mit unglaublich viel Spaß an allen Aktivitäten mit dabei.
Abschied nehmen (vorübergehend)
Am 28.05.2023 mussten wir uns leider wieder voneinander verabschieden. Ich kann mit Sicherheit sagen, dass wir uns alle unglaublich freuen, uns bald im September wieder sehen zu dürfen und einen Einblick in die Kultur des Dorfes Sarayaku zu bekommen. Das, was wir bis jetzt kennenlernen durften, war unglaublich. Die Erfahrung würde ich für kein Geld auf der Welt abgeben wollen. Es ist richtig schön zu sehen, wie sehr sie die Natur wertschätzen und jedes einzelne Lebewesen oder Ökosystem wichtig für die Natur ist. Ausnahmen gibt es nicht!
– Svea Jansen, 11B
Gefördert und unterstützt werden die Schulpartnerschaft, der Interkulturelle Abend und der Projekttag von
Im März und April 2023 fand erstmals der Spanienaustausch zwischen dem Instituto Cardenal López de Mendosa in Burgos und dem Gymnasium Limmer statt. Zunächst stand der Besuch der deutschen Gruppe in Spanien im März an. Neben super Wetter, standen viele Aktivitäten wie das Erkunden der Stadt, der Besuch einer Ausgrabungsstätte oder eine Wanderung durch die beeindruckende Natur auf dem Programm.
Nach diesem großartigen ersten Besuch in Burgos, wollte sich das Gymnasium Limmer vier Wochen später selbstverständlich revanchieren. In Deutschland bestand das Programm aus einer Hamburg Fahrt, einem Zoo-Besuch, mehreren Stadt-Rallyes sowie abschließend einer gemeinsamen Kanu-Tour auf der Ihme und einem Abschiedsgrillen.
Über den gesamten Austausch hinweg verstanden sich die Schüler*innen aus beiden Ländern ausgesprochen gut und es wurden viele neue Freundschaften geschlossen, ob nun auf Spanisch, Englisch oder Deutsch. Das Fazit beider Austauschgruppen fällt dementsprechend positiv aus und kleinere Missverständnisse oder Probleme waren bei der tränenreichen Verabschiedung am letzten Tag längst vergessen.
Insgesamt war die Premiere für den Spanienaustausch am Gymnasium Limmer ein voller Erfolg und ein einzigartiges Erlebnis für alle Beteiligten. Schon bald beginnt die Vorbereitung für den Austausch im nächsten Jahr und die zukünftige 9. Klasse kann es schon jetzt kaum erwarten, die Anmeldung auszufüllen und die Reise nach Burgos anzutreten und diese einmalige Erfahrung in der Schullaufbahn mitzunehmen.
Hendrik Rode, Juli 2023
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Musik: Come On Me
Musiker: Railway Station Dream
Musik: Joy
Musiker: ASHUTOSH
link:https://ashutoshmusic.fanlink.to/joy
Unsere Schule hat aufgrund des Besuches Schüler*innen und Lehrer*innen unserer Partnerschule Colegio Sarayaku des indigenen Dorfes Sarayaku in Ecuador, am Donnerstag den 25. Mai, einen Projekttag zum Thema „Lebendiger Regenwald“ veranstaltet. Unsere Gäste, eine fünfköpfige Gruppe aus dem im ecuadorianischen Urwald gelegenen Dorf, dessen Bewohner sich seit mehreren Jahren friedlich gegen Erdölförderung auf ihrem Territorium zur Wehr setzen, waren bereits am 20. Mai in Hannover eingetroffen. Es war ihr zweiter Besuch bei uns, seitdem das bekannteste Gesicht des Dorfes, die inzwischen international bekannte Umweltaktivistin Patricia Gualinga 2018 im Rahmen des Projekttages „Welt im Zenit“ unsere Schule besuchte und dabei die Idee der Schulpartnerschaft begründete. (Mehr Infos zur Schulpartnerschaft findet ihr unter https://www.gymnasium-limmer.de/schulleben/schulpartnerschaft-ecuador/ )
Der Projekttag, welcher für die achten Klassen stattfand, wurde nach dem Konzept, das die indigene Bevölkerung für ein „gutes Leben“ (spanisch: „buen vivir“) benutzt, benannt: „Kawsak Sacha“, was aus der Sprache der Kichwa (die indigene Bevölkerung, der das Dorf angehört) stammt und so viel wie „Lebendiger Wald“ heißt.
Dementsprechend ging es in den ersten vier Schulstunden bei den verschiedenen Workshops, welche im Vorfeld digital von den Schüler*innen angewählt werden konnten, um Themen wie Wildlebensmittel, Ölpalmenanbau und Kakaobohnen, aber auch um Themen, die nicht direkt mit dem Amazonasregenwald in Verbindung stehen, wie zum Beispiel Wasser als Menschenrecht oder Nachhaltigkeit.
Bei vielen dieser Workshops, die größtenteils von schulexternen Partnern (z.B. „Greenpeace“, „JANUN“, „Peace Brigade International“ oder den „niedersächsischen Landesforsten“) veranstaltet wurden, konnten wir schon einen kurzen Kontakt mit unseren Gästen erleben, die von Raum zu Raum gingen und (natürlich begleitet von geeigneten Spanisch-Dolmetscher*innen) und in verschiedene Workshops „herein schnupperten“.
„Ich finde es unglaublich wichtig, was ihr hier macht!“, sagte einer der Gäste, als er den Greenpeace-Workshop besuchte. „Nur durch so etwas können wir Beachtung finden – nur so kann unser Dorf weiter existieren!“
Nach den Workshops haben wir uns wieder in Klassengemeinschaft den Film zum „Kawsak Sacha“ – lebendiger Regenwald- angeschaut. Anschließend kam der wohl anstrengendste Teil für die Schüler*innen des Colegio Sarayaku: Sie teilten sich in mehrere Grüppchen auf und besuchten die Klassen des achten Jahrgangs zu ausgiebigen Fragerunden, bei welchen von Fragen wie „Wie findet ihr das Wetter?“ (Antwort: „Es ist sehr verwirrend, wie verschieden das Wetter hier ist. Vor ein paar Tagen war es noch wärmer als bei uns und jetzt sind es gerade mal 15° mit Nieselregen. Bei uns ist das Wetter eigentlich immer gleich, weil wir am Äquator leben: 23° und feuchte Luft.) über „Was esst ihr am häufigsten?“ (Antwort: „Häufig Fisch – wir leben ja an einem großen Fluss“) bis hin zu „Wie gefällt es euch hier bei uns?“ (Antwort: „Sehr gut – wir wurden sehr freundlich empfangen und eure Stadt ist sehr viel grüner als wir uns sie vorgestellt hatten!“) alles vertreten war.
Auch die handgefertigten und kunstvoll bemalten Tongefäße und Schmuckstücke, die unsere Gäste als Mitbringsel im Gepäck hatten, wanderten von Hand zu Hand und wurden beeindruckt bestaunt, bevor die Schüler*innen des Colegio Sarayaku sie wieder mitnahmen, um sie in zwei Vitrinen in der Pausenhalle auszustellen (wo sie sich übrigens immer noch befinden).
Es ist geplant, das Handwerk aus Sarayaku beim Kulturforum am 04.07.2023 in der Pausenhalle für die Schulgemeinschaft zum Kauf zur Verfügung zu stellen.
Noch bis zum 28. Mai blieben unsere Gäste in Hannover, bevor sie sich wieder auf den Heimweg machten. Zurückgelassen haben sie aber natürlich nicht nur ein paar Tonschälchen und Perlen, sondern auch den großen Eindruck dieses hautnahen Erlebnisses und die Vorfreude auf den Gegenaustausch im September, bei dem eine siebenköpfige Gruppe des Gymnasiums Limmer das ecuadorianische Dorf besuchen wird.
Gefördert und unterstützt wird die Schulaustausche sowie der Projekttag von unseren Förderern und Unterstützern
„Ich möchte auf Glück in auf meinem Stundenplan nicht mehr verzichten.“ – Die beiden Glückslehrkräfte Tobias Wehrenberg und Nina Reinecke berichten im Interview mit ihrem eigenen Glückslehrer Dominik Dallwitz-Wegener von ihren Erfahrungen und begründen, was den Glücksunterricht am Gymnasium Limmer so besonders macht: https://vimeo.com/840562223/eb2ba5f527
Nina Reinecke, 29.06.23
Morgen machen wir eine Filmpause. Am Freitag wird es den Abschlussfilm geben.
Musik: Summer Nights
Musiker: WinnieTheMoog
Verknüpfung: https://filmmusic.io/song/6037-summer-nights