Der Wahlpflichtkurs Glück des 10. Jahrgangs bereitet gerade ihr großes Abschlussprojekt zu einem Herzenswunsch vor. Dafür befassen sich die Schüler*innen mit dem Sinn des Lebens und lesen in dem Zusammenhang das Buch „Nichts. Was im Leben wichtig ist“ von der dänischen Autorin Janne Teller. Hier lässt uns Tabea an ihren Leseerfahrungen teilhaben.

,,Warum ist das Buch ,,Nichts“ für Leser*innen mit Interesse an der Philosophie besonders geeignet?“ Im Glücksunterricht haben wir uns mit dem Buch ,,Nichts. Was im Leben wichtig ist“ von Janne Teller beschäftigt. Wir sollten es lesen und haben dann dazu ein Stationenlernen gemacht. Das Buch handelt von einer Schulklasse, welche sich wegen einem ihrer Mitschüler mit der
Bedeutung des Lebens auseinandersetzt. Ein bestimmter Schüler, Pierre Anton, steht eines Tages auf und behauptet, dass nichts im Leben etwas bedeutet und es deswegen auch keinen Sinn macht
irgendetwas zu erreichen. Dies verunsichert die Schüler und sie wollen ihrem Mitschüler beweisen,
dass dies nicht so ist und dass es sehr wohl Bedeutung im Leben gibt. Hierfür sammelt die Klasse
viele Gegenstände, die Bedeutung für sie haben. Im Laufe der Geschichte werden die Gegenstände, die die Klasse sammelt jedoch immer kurioser bis es schließlich darauf hinausläuft, dass einem Schüler der Finger abgehakt wird.
Das Buch ist für Leser*innen, die Interesse an Philosophie haben besonders geeignet, da es sich mit der Frage beschäftigt, was im Leben wirklich Bedeutung hat. Es ist jedoch auf eine unterhaltsame Art und Weise geschrieben und regt an, darüber nachzudenken was für ein Gegenstand bzw. Dinge im Allgemeinen am meisten Bedeutung für einen haben. Es ist spannend, zu beobachten, wie die Kinder sich immer absurdere Dinge überlegen, welche dann aber auf einen selber übertragen auch eine sehr große Bedeutung haben. Auch passiert es, dass man überlegt, wie man ohne diese Dinge oder Gegenstände lebt und was sich alles ändern würde, aber auch wie man selber eingeschränkt werden würde. Zum Beispiel musste die Erzählerin der Geschichte ihr grünen Sandalen abgeben. Sie hatte zuvor den ganzen Sommer über ihre Mutter angebettelt ihr diese Schuhe zu kaufen, allerdings erhielt sie die Schuhe erst, als sie am Ende des Sommers im Schlussverkauf waren und nur noch die Hälfte kosteten. Sie trug die Schuhe seit dem dann jeden Tag und findet sie auch immernoch schön. Sie haben für sie also individuell also große Bedeutung. Jemand anderem aus der Klasse wurde der Finger abgeschnitten, weil er für ihn durch sein Gitarrespielen bedeutsam ist. Da man nicht in den Figuren steckt und ihre Gefühle wirklich nachvollziehen kann ist es eigentlich schwer zu sagen, ob die Dinge nun wirklich die selbe ,,Menge“ an Bedeutung hatten. Als Außenstehende bzw. Leser ist man sich allerdings schon ziemlich schnell ziemlich sicher, dass die Schuhe nicht die selbe Bedeutung hatten wie der Finger.
Auch kann man den Charakter Pierre Anton und seine Meinungen und Überzeugungen mit anderen
Philosophen vergleichen und diese Vergleiche auch aufeinander beziehen. Das
Höhlengleichnis des Platon zum Beispiel handelt von Menschen, die in einer Höhle gefangen sind
und bisher in ihrem Leben nur Schatten gesehen haben, weshalb sie auch glauben, dass es überall
nur Schatten gibt. Einer der Gefangenen wird aus der Höhle gelassen und erkennt, dass es außerhalb der Höhle noch viel mehr als nur Schatten gibt, als er dann aber wieder in die Höhle gebracht wird und er den anderen Gefangenen von seiner Erkenntnis berichtet, glauben ihm die anderen nicht und er wird nur ausgeschlossen. So  ähnlich ist es auch mit Pierre Anton, nur das er nicht die Welt außerhalb der Höhle gesehen hat, sondern die Erkenntnis gehabt hat, dass nichts eine Bedeutung hat. Durch diese Erkenntnis wird er dann aber auch von seinen Mitschülern nicht mehr akzeptiert.

Alles in allem bietet das kleine Buch viel Anlass, über den Sinn des Lebens nachzudenken.

Tabea

Vom „Nichts“ zum Herzensprojekt