Auf Anregung von Kollegin Kristina Rehr hat sich Adam Atieh aus der 7d der Herausforderung des kreativen Schreibens gestellt. Der erste ist ein „Fenstertext“ (Anregung war: Stell dir vor, du gehst durch ein Straße und überlegst dir, was hinter den Fenstern vorgeht…) und das zweite ein Gedicht zur derzeitigen Situation.


Der Blick aus dem Fenster

In den Hochhäusern sitzen wahrscheinlich manche an Hausaufgaben, die anderen an sozialen Netzwerken. Es gibt bestimmt auch welche, die ein Gesellschaftspiel spielen, laufen gehen oder essen. Dann gibt es noch diejenigen, die auf der Terrasse sitzen, Bücher lesen und bei schönem Wetter grillen. Für die einen ist es äußerst langweilig, für andere nicht. Viele machen sich Sorgen um ihre Bildung und die Frage, wann die Schule wieder anfägt, manche nicht. Manche haben Sorgen, dass sie am Corona-Virus erkanken, einzelne sehen in der Infektion die Chance für ein starkes Immunsystem.
Die einen wollen ihre Freunde wiedersehen, den anderen reicht ein virtuelles Treffen. Im 25. Stock eines Wolkenkratzers freuen sich die Zwillinge, dass sie lange Ferien haben. Der Junge mit dem Asthma demgegenüber „darf bloß nicht rausgehen“, betont seine um ihn besorgte Mutter. Die Friseurmeisterin Franziska bangt um ihr Haarstudio. Ich weiß es nicht, wann sie mir wieder die Haare schneiden kann. Im Dachgeschoss eines Reihenhauses am Stadtrand findet der 12-jährige Junge beim Musizieren an seinem Schagzeug einen Fluchtweg aus der Langeweile. Die Jungen aus der Clique sind überglücklich, dass sie stundenlang PS4 spielen können. Einige Menschen „hamstern“, die anderen kümmern sich vermehrt um ihr Haustier. Es herrscht ein Wechselbad der Gefühle. Tränen hier, lautes Lachen dort. So viele Sorgen und Nöte in den Häusern, aber gleichsam auch viel Freude.
Mit den vorgegebenen Einschränkungsmaßnahmen gehen viele gewissenhaft um, die wenigsten halten sich nicht daran. Ob es Ignoranz oder Gleichgültigkeit derjenigen ist, vermag ich nicht zu beurteilen.
Solidarität nimmt bei vielen in diesen Zeiten einen großen Stellenwert ein, bei wenigen dagegen eher nicht. Durch die Krise ist eins klar geworden: Vor dem Virus sind alle Menschen gleich. Dieses unterscheidet nicht zwischen Hautfarbe, Religion oder Nationalität. Nur ein globaler menschlicher Zusammenhalt besiegt das Virus. Und das eint die Weltgemeinschaft, egal wie man mit der Situation auch umgeht. Jeder auf seine Weise, aber für Egoismus bleibt kein Raum…

 

Das ewige Warten

Eingesperrt zuhause haben wir schon jegliches Zeitgefühl verloren,

Es scheint, als sei die ganze Welt eingefroren.

Man fängt an, Dinge anders zu sehen.

Manche fangen regelrecht an durchzudrehen.

 

Andere öffnen erst jetzt die Augen.

Wollen alle schönen Momente draußen aufsaugen.

Möchten mit Fotos Augenblicke festhalten,

Ohne dabei großen Wirbel zu veranstalten.

 

Verändert hat sich alles in kurzer Zeit.

Gern besuchte Plätze, Straßen und Gassen gehören nun der Vergangenheit.

In dieser Zeit muss man stillehalten,

doch die Nationen und Länder sind gespalten.

 

Was wird mit den Menschen in Zukunft passieren?

Werden sie ihr Hab und Gut verlieren?

Man geht recht schlecht mit der Krise um.

Viele Menschen sind geradezu dumm.

 

Die Angst vor Ansteckungen ist enorm.

In dieser Lage Schwachen zu helfen, ist für viele kein Ansporn.

Die Regierung lässt die Menschen im Stich,

Viele Menschen sind daher außer sich.

 

Empört über das ganze Geschehen

und es sind keine Lösungen zu sehen.

Die Obdachlosen sind am schlimmsten betroffen.

Ohne Hilfe bleibt ihnen nur das Hoffen.

 

Wann nimmt das Ganze ein Ende?

Wann kommt endlich die lang ersehnte Wende?

Was allen gemeinsam nur bleibt ist Zuversicht.

Solidarität, die letztlich die Krise bricht.

Kreatives Schreiben: Blick aus dem Fenster