Seit fast einem Jahr ist das Gymnasium Limmer eine Schule, in der das digitale Lernen und Lehren eine wichtige Rolle spielt. Nun geht der zweite Jahrgang mit Tablets an den Start und unser schulinternes Konzept wurde agil angepasst, sodass es jetzt in der Version 0.2 vorliegt.
Wir blicken nach wie vor positiv auf diesen Prozess und sind bestrebt, unsere Erfahrungen für eine stetige Anpassung und Verbesserung digitaler Lehr- und Lernprozesse zu nutzen. Dafür ist es uns ein wichtiges Anliegen, alle Statusgruppen der Schule immer wieder in die Reflexion einzubeziehen.
So können wir heute über die Ergebnisse unserer ersten größeren Eltern-Retrospektive berichten:
Im Rahmen der Evaluierung des Tabletkonzepts an unserer Schule wurde eine Umfrage unter den Eltern des achten Jahrgangs durchgeführt. Ziel war es, ein umfassendes Feedback zu verschiedenen Aspekten des Einsatzes von Tablets im schulischen Kontext sowie zu Hause zu sammeln.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Tabletkonzept der Schule von den Eltern wahrgenommen wird und eine breite Anwendung in allen Klassen finden konnte. Dies deutet auf eine erfolgreiche Integration der Tablets in den Schulalltag hin.
Die Auswirkungen des Tabletgebrauchs auf das Lernen der Kinder werden mehrheitlich positiv bewertet. Die Eltern erkennen einen Nutzen in der Verwendung der Tablets als Lernwerkzeug, was auf eine Bereicherung des Unterrichts hindeutet. Hier werden beispielsweise die digitale Mappenführung mit goodnotes, das Erstellen multimedialer Produkte und die erweiterten Möglichkeiten zur Recherche genannt. Probleme scheint es teils bei der Organisation der weiteren Lernmittel zu geben, da Bücher oder auch analoge Schreibutensilien teils nicht mitgenommen werden und folglich nicht mehr im nötigen Umfang genutzt werden können. Es wurde der Wunsch geäußert, den Möglichkeitsraum mit den Geräten noch weiter zu ergründen, zum Beispiel durch den Einsatz von vernetzten Aufgaben, automatischem Feedback, Simulationen und mehr.
Im häuslichen Umfeld nennen die Eltern besonders Bedenken hinsichtlich der Selbstregulation der Nutzungsdauer und der Art der Nutzung. Einblicke scheinen bei digitalen Hausaufgaben oder Klassenarbeitsvorbereitungen besondere Schwierigkeiten zu bereiten.
Die Kompetenz der Kinder im Umgang mit den Tablets wird als hoch eingeschätzt. Interessanterweise hat die Mehrzahl der Familien zu Hause keine formellen Nutzungsvereinbarungen getroffen. Die meisten Familien berichten, dass es zu Hause auch keine signifikanten Probleme mit der Einhaltung vereinbarter Regeln gäbe. Ein Teil der Eltern äußerte den Wunsch nach Fortbildungen, insbesondere im Bereich der Einschränkung von Nutzungszeiten. Diese werden von einigen Eltern besonders in Summe aus Vor- und Nachmittag als problematisch benannt.
Insgesamt zeigen die Umfrageergebnisse, dass das Tabletkonzept und dessen Umsetzung grundsätzlich positiv aufgenommen wird. Die Herausforderungen liegen im Moment vor allem im Bereich zu umfangreicher Bildschirmzeiten, der Förderung wichtiger analoger Fertigkeiten und der weiteren Exploration der Möglichkeiten.
Diese Erkenntnisse und weitere Erkenntnisse bieten wertvolle Ansatzpunkte für zukünftige Maßnahmen, um das Tabletkonzept weiter zu optimieren und die Elternschaft stärker in den Prozess einzubeziehen.
Hier können weitere Details eingesehen werden: Retro Eltern März 2024
AG-Digitales (9. April 2024)
Digital dranbleiben: zweiter Tabletjahrgang, Konzeptanpassung und Elternevaluation