In der Schulausschusssitzung der Landeshauptstadt Hannover präsentierte heute (16. März 2016) die Planungsgruppe des Gymnasiums Limmer ihr Konzept und das Leitbild der neuen Schule „Voneinander lernen – miteinander wachsen“. Das fünfzügige Gymnasium Limmer startet zum Schuljahr 2016/17 aufsteigend ab Klasse fünf als offene Ganztagsschule mit einem freiwilligen Nachmittagsangebot.
Die Planungsgruppe, die sich aus acht zukünftigen Lehrkräften des neuen Gymnasiums zusammensetzt, arbeitet derzeit an einem pädagogischen Konzept. Zur Diskussion steht dabei das Angebot eines erweiterten Musikunterrichts ab Jahrgang 5. Fest vorgesehen ist ein breites Sprachangebot ab Klasse sechs. Neben Französisch und Latein soll Spanisch als zweite Fremdsprache beantragt werden. Ab Klasse acht haben die SchülerInnen die Möglichkeit individuelle Schwerpunkte in Form von Wahlpflichtunterricht zu setzen. Angedacht sind zum jetzigen Zeitpunkt ein Musikprofil, ein MINT-Profil, ein Sport- und Gesundheitsprofil, ein Umwelt- und Gesellschaftsprofil, bilingualer Unterricht in Erdkunde, Geschichte und Politik-Wirtschaft sowie die Wahl einer dritten Fremdsprache.
„Der Schulwechsel auf das Gymnasium ist für die Kinder ein großer Schritt. Uns ist es wichtig, den Kindern Zeit zu geben, ihre persönlichen Vorlieben und Stärken herauszufinden und sie in diesem Prozess zu unterstützen“, erklärte Wencke Hedderich, Leiterin der Planungsgruppe. Bis dahin nehmen die SchülerInnen an einem vielseitigen, freiwilligen AG-Angebot teil und haben Zeit sich zu orientieren.
Um mehr kooperative Unterrichtsformen zu ermöglichen, haben sich die Pädagogen der Planungsgruppe für das Doppelstundenmodell entschieden: Ein Unterrichtsfach wird 95 Minuten am Stück mit Bewegungs- und Trinkpause unterrichtet. Eine weiteres Merkmal des pädagogischen Konzeptes des neuen Gymnasiums in Limmer sind Klassenlehrerteams. Für jede Klasse wird es zwei gleichberechtigte Klassenlehrer geben, die mit möglichst vielen Stunden in der Lerngruppe unterrichten sollen, damit die Kinder vertraute Ansprechpartner haben. Weiter innovativ geplant wird für die jüngeren Jahrgänge. Die Planungsgruppe diskutiert derzeit die Einführung von Wochenplanstunden. Das bedeutet, dass alle SchülerInnen zu Beginn einer Woche einen individuellen Lehrplan mit Wahl- und Pflichtaufgaben erhalten, den sie in der Woche nach eigenem Tempo erledigen müssen. „Wir möchten die Ressourcen des eigenverantwortlichen Lernens, die die Schüler aus vielen Grundschulen mitbringen, nicht versiegen lassen und mehr offene Unterrichtsformen anbieten, um die Schüler stärker individuell zu fördern und zu fordern“, sagte Hedderich.
Die Planungsgruppe tagt einmal wöchentlich und setzt sich aus acht LehrerInnen anderer Gymnasien und Gesamtschulen aus Hannover und dem Umland zusammen, die zum Start an das neue Gymnasium in der Wunstorfer Straße wechseln werden. Die Leitung der Gruppe hat Wencke Hedderich übernommen. Sie ist aktuell noch als Oberstudienrätin an der Herschelschule Hannover tätig. Ihr Vertreter ist Andreas Nolting, der derzeit am Schiller-Gymnasium in Hameln unterrichtet. Die Planungsgruppe hat die Aufgabe, pädagogische Konzepte für die späteren schulischen Gremien vorzubereiten und erarbeitet das Schulprofil. Dabei wird sie von der Niedersächsischen Landesschulbehörde unterstützt. Sie stellt das Unterrichtsangebot zusammen, klärt den Personalbedarf, übernimmt zahlreiche organisatorische Aufgaben und wählt die Lehrbücher und Lehrmaterialien aus.
Personell unterstützt wird die Gruppe von einem Elternvertreter und einem Mitglied des städtischen Schulträgers. Auch ein Vertreter des Stadtschülerrates war eingeladen. In den Prozess der Baumaßnahmen ist die Planungsgruppe zudem beratend einbezogen. Die ehemaligen Universitätsgebäude in der Wunstorfer Straße, in die das Gymnasium Limmer einzieht, werden derzeit aufwendig saniert. Der neue Schulstandort wird barrierefrei für eine inklusive Beschulung konzipiert. Drei Gebäudekomplexe stehen für das neue Gymnasium zur Verfügung. Im August ziehen die neuen Fünftklässler in einen fertig gestellten zweigeschossigen Flachbau ein. Bis zum Schuljahresbeginn 2017/18 werden die beiden anderen Gebäudeteile saniert sein, die ausreichend Platz für Unterrichts-und Fachräume bieten und dann weitere Jahrgänge aufnehmen können. Zusätzliches Leben zieht zu diesem Zeitpunkt bereits in alle Klassenzimmer ein, denn die SchülerInnen der Goetheschule lernen für zwei Jahre in den Gebäuden, da ihre Schule komplett saniert wird.
Für alle interessierten Eltern bot die Planungsgruppe im April zwei Informationsabende an:
12.04.2016, 19.30 Uhr, Grundschule In der Steinbreite (Foyer)
21.04.2016, 19.30 Uhr, Grundschule Albert Schweitzer Schule (Aula)