Am 23. Juni 2025 durften wir am Gymnasium Limmer eine ganz besondere Begegnung erleben: Ruth Gröne, Überlebende des Holocaust und die letzte aktive Zeitzeugin in der Region Hannover, besuchte unseren 10. Jahrgang.
Dass Ruth Gröne überhaupt noch einmal in eine Schule kam, ist alles andere als selbstverständlich – denn eigentlich hatte sie sich aus der aktiven Bildungsarbeit zurückgezogen. Umso mehr hat es uns bewegt, dass sie für uns eine Ausnahme machte. Der Auslöser war ein Kunstprojekt unseres 13. Jahrgangs im vergangenen Jahr: Unter dem Titel „Visuelle Leerstellen“ hatten sich unsere Schüler*innen eindrucksvoll mit der Biographie Ruth Grönes beschäftigt und diese zum Ausgangspunkt eigener künstlerischer Umsetzungen gemacht. Dieses Projekt und die daraus entstandenen Bilder hatten Ruth Gröne so sehr berührt, dass sie uns etwas zurückgeben wollte – und sich entschloss, noch einmal persönlich mit jungen Menschen ins Gespräch zu kommen.
Der Besuch war kein klassischer Vortrag. Stattdessen entwickelte sich ein intensiver Austausch zwischen Ruth Gröne und unseren Schüler*innen. Von Anfang an war es ihr wichtig, Raum für Fragen, Gedanken und Gespräche zu geben – und so wurde der Vormittag zu einer tief bewegenden Auseinandersetzung mit ihrer Lebensgeschichte und der Bedeutung von Erinnerung heute.
Wir sind dankbar für diese Begegnung, die uns allen gezeigt hat, wie wichtig der direkte Dialog mit Zeitzeug*innen ist – und gerade weil diese Stimmen immer seltener werden – wie kostbar.
Vielen Dank an Shaun Hermel und die Gedenkstätte Ahlem für die Organisation dieses so intensiven Lernanlasses! Und vor allem: Vielen Dank, liebe Ruth Gröne, dass Sie sich – noch einmal – Ihren Erinnerungen gestellt haben. Ihr Besuch wird uns noch lange begleiten.
Max Lichte
Siehe auch den Instagram-Post der Gedenkstätte Ahlem