Gemeinsam mit der Klasse 10D besuchten wir, die 10C, die Gedenkstätte des ehemaligen
Konzentrationslagers Bergen-Belsen. Ermöglicht wurde diese eindrucksvolle Exkursion durch die
großzügige Unterstützung unseres Fördervereins, dem wir dafür herzlich danken.
Den gesamten Exkursionstag verbrachten wir in gemischten Gruppen und nahmen, in jeweils
unterschiedlicher Reihenfolge, an verschiedenen Workshops teil und besichtigten sowohl das
Außengelände als auch die Ausstellung.
Auf dem weitläufigen Außengelände befinden sich Massengräber, Gedenksteine und eine
Inschriftenwand, eingebettet in eine Heidelandschaft. Auch die Fundamente einiger ehemaliger KZ-
Gebäude sind dort zu finden. Es war erstaunlich und zugleich beklemmend, wie schwer es fiel, sich
die grausame Vergangenheit dieses Ortes vorzustellen. Das Gelände ist riesig und wirkt heute auf
den ersten Blick friedlich, obwohl es einst Schauplatz unsäglichen Leids war.
In den Workshops beschäftigten wir uns intensiv mit der Geschichte Bergen-Belsens. Dabei
erfuhren wir, dass der Ort nicht von Anfang an ein Konzentrationslager war. Ursprünglich diente er
als Truppenübungsplatz und später als Kriegsgefangenenlager, bevor er schließlich zum KZ wurde.
Nach der Befreiung durch die britsche Armee richtete man hier ein Displaced Persons Camp ein.
Heute ist das gesamte Gelände der zweitgrößte jüdische Friedhof Deutschlands, da die Briten nach
der Befreiung die Asche der verbrannten Opfer auf dem Areal verstreuten. Aus diesem Grund
dürfen dort keine neuen Gebäude errichtet werden. Die Ausstellungshalle der Gedenkstätte wurde
daher so konzipiert, dass sie teilweise über der ehemaligen Grenze des Lagers „schwebt“. Zum
Gelände gehört außerdem ein Kriegsgefangenenfriedhof für sowjetische Soldaten.
In unserer Auseinandersetzung mit der Geschichte ging es nicht nur um Opfer und Täter*innen,
sondern auch um das Umfeld. Besonders erschreckend war die Erkenntnis, dass die Bevölkerung in
der Umgebung sehr wohl wusste, was in Bergen-Belsen geschah. Viele hielten die unmenschliche
Behandlung der Gefangenen für gerechtfertigt, weil sie annahmen, diese hätten „etwas falsch
gemacht“. Als Bergen-Belsen noch ein Kriegsgefangenenlager war, sollen Menschen am Zaun
gestanden und zugesehen haben, wie die Gefangenen sich in die Erde eingruben, um der eisigen
Kälte zu entkommen.
Die Ausstellung selbst beeindruckte uns durch ihre Vielschichtigkeit. Neben informativen Texten
und Bildern, die die Geschehnisse dokumentierten, wurden in Vitrinen auch persönliche
Gegenstände aus jener Zeit gezeigt – darunter alte Kleidung, Tagebücher und andere berührende
Relikte aus dem Lageralltag.
Zum Abschluss unseres Besuchs legten wir einen Strauß weißer Rosen am Gedenkstein für Anne
und Margot Frank nieder.
Text verfasst von Mathilda Wi/e und Dania Tröbs, 10c, Fotos von Spencer Piro, 10c
Besuch der Gedenkstätte Bergen-Belsen des 10. Jahrgangs